Erhaltungstechnologie für Verkehrsflächen aus Beton

Verkehrsflächen in Betonbauweise zeichnen sich vor allem durch ihre hohe Standfestigkeit und Tragfähigkeit aus. Die Betonbauweise gilt daher als besonders langlebige Bauweise, vor allem bei hohen Belastungen durch den Schwerverkehr. Verkehrsflächen in Betonbauweise finden daher bei hochbelasteten Autobahnen und auf Logistikflächen häufig Einsatz. Die dauerhaften Vorteile einer Verkehrsfläche aus Beton sind jedoch nur bei vollflächiger Auflagerung gegeben. Existieren Hohlräume unter den Betonplatten, so entstehen Risse, Stufenbildungen über den Fugen, Eck- und Kantenabbrüche und es kommt zum Pumpen der Platte, wodurch die Hohlräume vergrößert werden können. Eine schnelle, angepasste und dauerhafte Sanierung der geschädigten Betonplatte ist erforderlich.

Die VIATECTA GmbH saniert hohlliegende, abgesackte und gebrochene Betonplatten mit einem Flüssiginjektionsverfahren. Die Technik stammt ursprünglich aus dem Bergbau und wurde durch das Essener Unternehmen für die Anwendung im Verkehrswegebau weiterentwickelt. Durch Kleinbohrlöcher wird ein zunächst flüssiges Silikatharz unter die geschädigte Betonplatte injiziert. Nach einer Reaktionszeit von wenigen Minuten härtet das Injektionsmittel vollständig und homogen aus. Die Verkehrsfläche kann nach weniger als einer Stunde dem Verkehr wieder frei gegeben werden.

Das verwendete Silikatharz verbindet zwei für die Sanierung sehr positive Eigenschaften: die hohe Druckfestigkeit, die über der von Beton liegt, garantiert die Wirksamkeit der Sanierungsmaßnahme und die speziell eingestellte Elastizität erlaubt dynamische Lastwechsel und Mikrobewegungen aufzunehmen, wodurch eine weitere Schädigung der Platte verhindert wird. Gegenüber aufschäumenden Materialien, sogenannten Expansionsharzen, ist eine Kompression, und damit verzögerte Schädigung der Betonplatte, bei Verwendung des zu einem Vollmaterial aushärtenden Silikatharzes nicht möglich. Zudem sind bei der Hebung von Betonplatten mithilfe von Silikatharz unerwünschte Nachhebungen durch nachträgliches Aufschäumen ausgeschlossen. Da bei der Hebung von Betonplatten durch die Injektion mit Silikatharz kein unkontrollierbares Druckpolster aufgebaut wird, sind präzise Hebungen mit einer Toleranz von wenigen Millimetern möglich, wie sie beispielsweise auf Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken erforderlich sind. Das Flüssiginjektionsverfahren bietet zudem den Vorteil, dass das benachbarte Umfeld mit saniert wird und durchgehende Risse verfüllt und verklebt werden. Die Anwendung des Verfahrens ist witterungsunabhängig und kann auch bei Temperaturen bis zu -10 °C erfolgen.

Die Eignung des VIATECTA Injektionsverfahrens wurde durch mehrere Hochschulen nachgewiesen. So wurden unter anderem Tragfähigkeitsmessungen mit Fallgewichtsdeflektometern (FWD) durchgeführt, deren Ergebnisse die Wirksamkeit und Dauerhaftigkeit des Verfahrens belegen.

erschienen: Straße und Autobahn, Heft 9/2009