Frühzeitiges Erkennen von Schäden

Eine hohlliegende Betonplatte wird mit jeder weiteren überfahrenden Achslast weiter geschädigt. Wird das Hohlliegen nicht rechtzeitig erkannt, so kann die Platte irreparabel geschädigt werden und muss dann aufwendig erneuert werden. Wird das Hohlliegen jedoch frühzeitig erkannt und daraufhin zeitnah gehandelt, so kann die Betonplatte durch Unterpressen mit Silikatharz in kürzester Zeit dauerhaft und wirtschaftlich vollständig saniert werden.

Das Hohlliegen einer Betonplatte, also das Fehlen optimaler Auflagerbedingungen, kann auch ohne den Einsatz von Messtechnik visuell im Rahmen der regelmäßigen Streckenkontrolle erkannt werden. Idealerweise sollte hierzu die Streckenkontrolle bei trockenem Wetter einen Tag nach einem intensiven Regentag erfolgen. Existieren Hohlräume zwischen der Unterlage, der hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT), und der Betonplatte, so wird dort Niederschlagswasser eingelagert und erodiert die HGT. Bei Überfahrungen der Platte wird das eingelagerte Niederschlagswasser durch die Bewegung der Betonplatte, das sogenannte Pumpen, im Fugenbereich an die Oberfläche gedrückt. An der Oberfläche sind dann die im Foto 1 dargestellten Wasserfahnen zu erkennen. Bei größeren Hohlräumen, bzw. größeren Mengen an eingelagertem Niederschlagswasser kann zudem der Wasseraustritt direkt beo-bachtet werden, vgl. Foto 2.

Eine weitere Möglichkeit ist die direkte Erfassung von Plattenbewegungen bei Überfahrten durch den Schwerverkehr. Das Erfühlen der Plattenbewegung im Fugenbereich mit Hand oder Fuß reicht hierfür schon aus, ist jedoch aus Sicht der Verkehrssicherung nur bedingt anwendbar. Die Beobachtung oder Erfassung der Stufenbildung, vgl. Foto 3, ist in Bereichen, in denen die Betonplatte abgesackt ist, eine weitere Möglichkeit der Schadenserkennung. Da sich die Stufenbildung auch deutlich hörbar bei Überfahrten erkennen lässt, kann die Erfassung bei der Überfahrt mit normaler Fahrtgeschwindigkeit erfolgen.

Neben den genannten einfachen visuellen und akustischen Methoden zur Erkennung von hohlliegenden Betonplatten kann modernste Messtechnik eingesetzt werden. Wenn Anker und Dübel noch ihre Funktion zur Querkraftübertragung vollständig erfüllen oder die Wirkung der Lastübertragung im Bereich von Scheinfugen vollständig gegeben ist, so sind hohlliegende Betonplatten visuell nicht oder nur schwer zu erkennen. Besteht trotzdem der Verdacht einer Hohllage, so können die Auflagerbedingungen messtechnisch zerstörungsfrei und schnell bestimmt werden. Zum Einsatz hierfür kann das Falling-Weight-Deflectometer (FWD) oder das Georadar kommen. Beim FWD, dass sich fest installiert auf einem Anhänger oder in einem Transporter befindet, werden definierte Lastimpulse mithilfe eines Fallgewichtes auf die Oberfläche der Betonplatte aufgebracht und die Bewegung der Platte, elastische Einsenkungen, mithilfe von Geofonen registriert und ausgewertet. Je nach Größe der Bewegung und je nach Verhältnis von Last und Einsenkung können so Hohlräume unter der Betonplatte qualitativ identifiziert werden. Das Georadar arbeitet mit elektromagnetischen Strahlungen, die in die Oberfläche eingeleitet werden. Je nach Art der Materie (Beton, Luft, Wasser, ...) wird die Strahlung gebrochen und reflektiert. Anhand der Auswertung der reflektierten Strahlung können dann Hohlräume erkannt werden.

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